Ferienzeit! Juhu! Prüfungen vorbei,  alles Gelernte vergessen oder erfolgreich verdrängt – JETZT werden Ferien gebucht! Eine Woche Sonne, Meer, Strand und Pool, bitte! Gesagt, getan.

(An dieser Stelle erspare ich euch, liebe Leser, das ganze Drama rund ums Planen und Packen – ja, ich setze mich auf den Koffer, weil er sonst nie zugeht – einchecken und losfliegen.)

Ist man erst einmal am Ziel angekommen, entspannt man sich ja dann sowieso relativ schnell. Meint man… Nachdem ich alle meine Habseligkeiten in meinem Hotelzimmer verteilt hatte, kramte ich meinen Bikini hervor. Wir haben ja schliesslich Strandurlaub gebucht. Meer und so. 10 Minuten später war ich umgezogen, und fand mich in meinem neuen Outfit recht passabel.

Am Pool angekommen, nahm das Unheil dann seinen Lauf. Ich scheine ja das Talent zu haben, mich immer dahin zu legen, wo die komplette Modelelite Urlaub zu machen scheint. Ihr wisst, wie Frauen sind, liebe Leser. Wir vergleichen. Unweigerlich wanderte also mein Blick an meinem Körper hinunter. Am neuen Bikini vorbei, der mir immer noch gefiel, und blieb an meinen Beinen hängen… Ach du Schande! Durch meinen lieben Begleiter mit Namen Morbus Bechterew habe ich Wasser in den Beinen. Viel Wasser. Man kann sich vostellen, dass die gute Laune an dieser Stelle vorüber war. Ahoi Komplexe. Von da an lief die ganze Geschichte etwas anders ab.

 Sandra Beyeler geniesst die Ferien und das tiefblaue Meer trotz Wasser in den Beinen.

Sandra Beyeler geniesst die Ferien und das tiefblaue Meer trotz Wasser in den Beinen.

 

Schonungsloser Spiegel

Ich stand im Bad und beobachtete mich im Spiegel. Spiegel in Badezimmern sind ja schonungslos – da siehst du alles. Jedes Speckröllchen, jede Falte und jedes Gramm Wasser am Körper. Für mich war klar: SO geh ich da nicht raus. Aufder anderen Seite der Badezimmertür schwand die Geduld merklich. In gut 15 Minuten veränderte sich der Ton von «Schatzi, ist alles ok bei dir?» über «Was machst du da eigentlich?» zu «Wird das heute mal noch was?». BerechtigteFrage eigentlich… wurde das heute noch was? Ich entschied mich dann, rauszukommen, wollte ich doch keinen Streit vom Zaun brechen. 

Der Weg durchs Hotel runter zum Pool war eigentlich recht kurz, aber an diesem Morgen schien er mir ewig lang. Meine eigene «Green Mile» quasi. Irgendwann fragte ich dann meinen Freund: «Sag mal, fällt es sehr auf, dass ich so dicke Beine habe?» Seine Antwort, kurz und bündig: «Laber nicht!» Männer… aber danke für den Versuch.

Highlight und Happy End

Das eigentliche Highlight und quasi das Happyend dieser Story war der Kommentar einer älteren Dame, direkt auf dem Liegestuhl neben mir. Liegestuhlnachbarin, quasi. Sie sah mich wohl hochmotiviert an meinen Beinen herumdrücken, da kam sie rüber und meinte ganz unverblümt: «Sie haben ja auch so Wasser in den Beinen!» Suuper, es fällt also DOCH auf! «Das habe ich seit über 20 Jahren!», fügte sie noch an. Toll, das sind ja schöne Aussichten! «Aber wissen Sie, das sieht abgesehen von Ihnen kein Mensch!» Ich hätte jetzt sagen können, dass sie es ja gesehen hat… aber ich fand das so süss, dass ich es dabei beliess und mich fortan um das Wasser im Pool und im Meer kümmerte, und nicht mehr so sehr um das in meinen Beinen.